TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_V. Friedrich_V. Friedrich_Ulrich's Friedrich Christian_von_Halberftadt Friedrich
Ulrich Friedrich Elisabeth Christian Christian Tilly
149
Heinrich der Wunderliche von Grubenhagen 1284 das Schloß
Eversteiu mit Erfolg belagert hatte, von den Herzogen dieser wcl-
fischen Linie abhängig. Zwar suchten die Grafen häufig dies wie-
der abzuwendeu, schlossen Verträge dieserhalb mit dem Bischose von
Paderborn, 1399, und dem Grafen von der Lippe (vid. pag. 147
oben) 1403, aber die Herzoge von Grubenhagen gaben ihr einmal
erworbenes Recht nicht auf, sondern verpfändeten solches später
freiwillig an ihre Stamm-Vettern Bernhard und Heinrich. Diese
wußten den letzten der eversteinschen Grafen, Hermann*), am
20. Januar 1408 zu einem Frieden, zu Hameln, zu zwingen, der
durch die Verlobung Elisabeths, der Erbtochter des Grasen Her-
mann, mit Otto, dem Sohne Bernhards, besiegelt wurde, und be-
fiimmte, daß nach dem Tode Hermanns, der auch wahrscheinlich
im Jahre 1413**) erfolgte, die Grafschaft an Calenberg fallen sollte.
So kam es auch, und nur einzelne Stücke, — Brackel mit Perti-
nenzien, — hatte das Hochstift Paderborn als von ihm abhängiges
Lehen eingezogen.
Fast zu gleicher Zeit starb mit dem Grafen Heinrich das
Dynastengeschlecht der Herren von Homburg aus. Ihr Gebiet be-
stand hauptsächlich aus den Aemtern Lauensteiu, Grene, Wolden-
stein, der Grafschaft Hohenböcken und mehreren anderen Stücken.
Schon am 9. October 1409 hatte er Bernhard zum Erben ein-
gesetzt, gegen Renten für sich und die Seinigen.
Beide Stücke, Everstein und Homburg, kommen dann schon
in der Theilung von 1409 als welfische Besitzungen vor.
Allein die obige Gemeinschaft der Brüder Bernhard und
Heinrich währte nickt lauge. Der Letztere ward bald nach seiner
Rückkehr vom Concil zu Costiütz zu Uelzen am 2. October 1416
von einer pestartigen Krankheit dahingerafft. Er hinterließ zwei
Söhne, Wilhelm, den Aeltern, auch Vietoriosus, Lslueosus, später
Gotteskuh genannt, geb. 1400z utib Heinrich, unter dem freilich für
ihn sehr schlecht passenden Beinamen „der Friedfertige", kaeillerw,
bekannt, geb. 1411.
So lange nun noch die Minderjährigkeit dieser Prinzen
dauerte, und eine Vormundschaft, gebildet aus ihrem Oheim
Bernbard uiid Verordiieten der Ritterschaft iind des Magistrats
*) Dessen einziger Sohn Otto ist 1405 schon urkundlich nicht mehr ain Leben.
") Andere Angaben geben erst die späteren Jahre 1437 und 1442 für dies
Ereigniß an.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Schloß
Eversteiu Bernhard Heinrich Heinrich Elisabeths Otto Heinrich Heinrich Bernhard Bernhard Heinrich Heinrich Wilhelm Heinrich Heinrich Otto
150
zu Lüneburg das Beiden gehörige Lüneburg als Ganzes zusammen-
hielt, blieben auch die politischen Verhältnisse des Welfenhauses,
wenigstens äußerlich, dieselben des Jahres 1409.
Allein kaum war der jüngste mündig geworden, so mochte er
nicht mehr an dem Bisherigen halten. Unter dem Vorwände, daß
ihr Vater bei der Theilung von 1409 verkürzt sei, wußte er seineil
altern Bruder dahin zu bringen, daß Beide dagegen einen förm-
lichen Protest einlegten, und eine neue scharf lind gesonderte Tren-
nllng der welfischen Lande verlangten, wofür sie auch den
Kaiser als Oberlehnsherrn günstig zu stimmen wnßteil. Bernhard,
wenn er es nicht zu einem förmlichen Kriege mit den Neffen kom-
men lassen wollte, mußte mit seinen Söhnen nachgeben. Unter
Vermittlung des Landgrafen Llidwig von Hessen kam auch der
von Wilhelm gefertigte Entwurf einer Theilnngsurkunde am
27. Mai 1428 zur Vorlage.
Bernhard wählte am 22. Anglist desselben Jahres für sich und seine
Nachkommenschaft den lüneburgschen Theil, welcher das ganze
Herzogthum dieses Namens in sich begriff, wozu noch die everstein-
schen Erwerbungen kamen. Er ward der Stammvater der mitt-
leren lünebnrgischen Linie.
Braunschweig-Wolfenbüttel-Calenberg, welches somit ans die
beiden Brüder Wilhelm und Heinrich fiel, begriff mit Homburg
alles Uebrige außer den welfischen Landen, welche im Besitz der
göttinger und grnbenhagenschen Linie waren. Sie tuurben die
Stammväter der mittleren bralinschweigschen Linie.
Gemeinschaftlich blieben bei dieser Theilung die Zölle zu
Schnakenbnrg und Hitzackerz die Anwartschaft aus das Göttingische
(durch den Erbvertrag mit Otto 1401 erworben), so wie die
Städte Braunschweig, Lüneburg und Hannover. Von letzterer
jedoch wurden Zölle, Gerichte, Mühlen, so wie der Hof ans der
Neustadt, zu Brannfchweig-Wolfenbüttel-Calenberg gelegt. Die
geistlichen Lehen der Stadt Braunschweig zu 8t. Blasii und
Cyriaci .sollten abwechselnd vergeben werden.
8- 20. Anfänge der modernen Staats-Entwickelung.
Die Entstehung der Stände des Adels, der Geistlichkeit und der
Städte, sowie ihr Verhältniß zum Landesherrn.
Es ist schon oben darauf hingewiesen, wie nach den langen
inneren Kriegen unter Heinrich Iv. und V. 1123 die großen Lehen
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard Wilhelm Bernhard Wilhelm Heinrich Heinrich Otto Heinrich_Iv Heinrich
222
in der traurigsten Lage van der Welt zurück. Gänzlich verarmt,
sah dies in jener schrecklichen Zeit keinen Ausweg, stch wieder empor-
zuarbeiten. Die von dem Herzoge nachgelassenen Schulden betrugen
neben einer Menge rückständiger Zinsen und Besoldungen die für
jene Zeit ungeheuere Summe von fünf Millionen Thalern. Zur
Abtragung dieser Schulden bestimmten die Successoren des Herzogs
1653die Jntraden verschiedener Stücke und zwar des Salzwerkes zu
Liebenhalle, der im Amte Eimbeck belegenen Julius- und Bruch-
Mühlen re. und sind die Schuldner auch sämmtlich nach vorge-
schriebener Ordnung nunmehr befriedigt.
§ 27. Lüneburgische Linie unter den Herzogen Ernst dem
Bekenner und Wilhelm.
Heinrich der Mittlere, -f- 1532.
Otto I., ch 1549, Ernst der Bekenner, Franz ch 1549^
Stifter der harburge r ch 1546. gi fhorncr Linie.
Linie. ^ 's ch ch
C>tto Ii., f 1603-' ' Franz Otto, ch 1555. Heinrich,ch 1598 Wilhelm,-f-1592^
| Stifter der bannender- Stifter der jüngeren
j gcr Linie. oder heutigen lüne-
t Kurzer Linie.
Wilhelm,ch 30.März 1642. August I., Sieben Söhne, unter dc-
-j- -j- f Stifter der heutigen nen Georg, der Stifter der
braunschw.. wolfb. calenbcrgfchcn Linie und
Linie. der heutigen Könige von
Hannover.
Heinrich der Mittlere von Lüneburg entsagte, wie wir gesehen
haben, um den üblen Folgen zu entgehen, die ihm seine Theil-
nahme an der hildesheimischen Stiftsfehde bereitete, im Jahre
1520, und dann nochmals wiederholt 1522 der Negierung, zog sich
nach Frankreich zurück und übergab sein Land seinen Söhnen Otto
und Ernst. Sie verwalteten, ohne förmlich zu theileu, wie sie auch
schon 1517 unter sich festgestellt hatten, zuerst gemeinschaftlich das
durch Schulden und Verpfändungen gedrückte Erbe bis 1527, wo
der ältere, Otto, um eine Verbindung mit seiner geliebten Meta
von Campe vollziehen zu können, sich mit dem Amte Harburg ab-
stnden ließ, auf alle seine übrigen Aiisprüche verzichtete und somit
Stifter einer fteinen Nebenlinie, der harburgischen, wlirde. Er
starb 1549, und obwohl seine Nachkommenschaft zuerst nicht für
successionsfähig angesehen wurde, so gab mau später nach, und
gestand seinem Sohne Otto Ii., der ebenfalls aus das übrige Lüne-
burg verzichtete, die Aemter Harburg und Moisburg mit Succes-
sious-Necht für seine Nachkommen zu. Ihm folgte 1603 sein
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Ernst Wilhelm Heinrich Otto_I. Ernst Franz_ch_1549^ Franz Franz_Otto Franz Otto Heinrich,ch Heinrich Wilhelm August_I. Georg Heinrich Otto Ernst Otto Otto
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Lüneburg Frankreich Harburg Harburg Moisburg
223
Sohn Wilhelm, und obwohl dieser noch neun Brüder hatte, so
war doch von allen Verwandten beim eignen Tode am 30. März
1642 Niemand mehr am Leben. Damit erlosch dieser Nebenzweig
der lüneburgischen Linie wieder.
Heinrich des Mittleren zweiter Sohn, Ernst, war seit 1527
also somit fast der ausschließliche Erbe des ganzen Herzogthums
Lüneburg geworden. Zu Uelzen am 27 Juni 1497 geboren, ward
er am Hose jdes Kurfürsten Friedrich des Weisen von Sachsen
erzogen, von wo er mit dem früheren Lehrer und nachherigen Hof-
prediger des Kurfürsten Johann Friedrich, den: berühmten Spala-
tinus, rm Jahre 1512 die Universität Wittenberg bezog. Hier
lernte er Luther persönlich kennen, und dies ward entscheidend für
sein ganzes übriges Leben. Nachdem er dann noch zwei Jahre auf
Reisen, vorzüglich in Paris, zngebracht, kehrte er 1520 nach Lüne-
burg zurück, um nach der Abdankung seines Vaters die Regierung
selbst zu übernehmen.
Die Hauptaufgabe seines ganzen Lebens war die Einführung
der neuen Lehre. Schon 1524 und 1525 auf dem Landtage zil
Uelzen ward damit begonneii, rnid alles Widerspruchs der noch
vorhandenen katholischeii Corporationeii, besoiiders der Klöster und
Stifter, ungeachtet, vorzüglich seit Eriist 1530 den Magister Urba-
nus Regius (König) zil seinem Geiieral-Superintendenten ernannt
hatte, glücklich damit fortgefahren. An diesen Namen knüpft sich
voii da an bis zu seinem Tode 1541 ein nicht geringer Theil der
Neformatioii in unseren Landen*). Das Vermögen der katholischen
Klöster und Stifter ward meist von Ernst mit dem eignen Do-
manio vereinigt, dagegen für die Kirchen nnb Schulen der neuen
Confessioli im Verein mit den Landständen treulich gesorgt.
Bei Allem, was von den protestantischen Fürsten für ihre
Sache gescbab, war Erlist der eifrigste Bnndesgenosse, bei dem
Bündnisse zil Torgau, bei der Protestation zil Speier, bei lieber-
reichung der Confession zil Augsburg lind bei dem schmalkaldischen
Bündnisse.
Ein jüngerer Bruder von Ernst, Fraiiz, noch Kind bei dev
Abdankuiig des Vaters, nunmehr im Jahr 1536 mündig gewor-
den, verlangte jetzt feinen Theil an der Regierung, der ihm auch,
in Form einer Gesammtregierung, willig zugestanden wurde. Je-
') Uhlhorn, Urbanus Regius.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Heinrich Ernst Ernst Friedrich Friedrich Johann_Friedrich Johann Friedrich Ernst Ernst Ernst Uhlhorn
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Paris Uelzen Torgau
224
doch in der That bekümmerte sich Franz wenig darum, ließ viel-
mehr seinen Bruder allein walten, und trug selbst 1539 auf Ab-
findung an. Als solche erhielt er das Amt Gifhorn, gegen Ent-
sagung seiner übrigen Rechte. Da er aber schon 1549 ohne männ-
liche Nachkommen starb, so ward Gifhorn wieder mit dem übrigen
Lüneburg vereinigt.
Ernst selbst starb schon am 11. Januar 1546, in einem Jahre
mit Luther. Wegen seiner Anhänglichkeit an du neue Lehre nennt
man ihn „den Bekenner" (Confessor). Von seiner direkten
Nachkommenschaft stammen die jetzigen blühenden Linien des wel-
sischen Hauses ab.
Von seiner Gemahlin Sophie, Tochter des Herzogs Heinrich
von Mecklenburg, hatte er vier Söhne, welche jedoch zur Zeit alle
noch unmündig waren, so daß der Vater in seinem Testamente
für sie die Stände des Landes zu Vormündern bestellt hatte. Die
Rechte der letzteren und ihre Theilnahme an Verfassung und Ver-
waltung ward natürlich durch solche Ereignisse gehoben und für
alle Zeiten festgestellt. Die Deputirten derselben, um das Geschäft
der Regierung zu leiten, waren Thomas Grote, Jürgen von der
Wense, der Kanzler Balthasar Klammer und Dr. Jo ach. Möller.
Freilich hatte auch noch der Kaiser, als man sich Anfangs über
Manches nicht vereinigen konnte, sich in die Sache gemischt, und
den Erzbischof Adolf von Cölln und den Grafen Otto von
Schaumburg zu Obervormündern bestellt; jedoch ließen diese im
Ganzen die an Ort und Stelle selbst ernannte Commission, deren
Thätigkeit bis 1555 dauerte, ruhig und zum Vortheil und zur
Wohlfahrt des Landes gewähren.
In dem gedachten Jahre trat der älteste der Brüder, Franz
Otto, die Regierung, welche ihm feierlich von der Vormundschaft
übertragen wurde, selbst an. Allein er starb schon 1555, und da
der ans ihn folgende Friedrich schon 1553 an einer in der Schlacht
von Sievershausen empfangenen Wunde gestorben war, so traten
nun die folgenden Brüder Heinrich und Wilhelm ein. Ihre An-
fangs gemeinschaftliche Regierung führte zu mancher Uneinigkeit
unter sich und mit den Landständen, bis 13. September 1569 der
ältere, Heinrich, erklärte, mit einer Abfindung, bestehend in Stadt
und Amt Dannenberg, dem Kloster Scharnebeck und anderen klei-
neren Vortheilen, zufrieden ;u sein. Jedoch behielt er sich und sei-
nen Nachkommen etwaige Erbrechte auf die welstschen Lande vor.
L
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Ernst Sophie Heinrich
von_Mecklenburg Heinrich Thomas_Grote Balthasar_Klammer Adolf_von_Cölln Adolf Otto Franz
Otto Franz Otto Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Wilhelm Heinrich Heinrich
225
Heinrich ward durch diesen Akt der Stifter einer neuen Linie, der
sogenannten dannenbergschen, welche später vermöge jenes vor-
behaltenen Rechtes die braunschweig - wolfenbüttelschen Lande in
ihrer heutigen Gestalt erworben hat. Er selbst vermehrte noch
durch den Landtagsabschied 511 Uelzen den 26. November 1592
und in einem besondern Vertrage mit seinem damals über Lüne-
burg herrschenden Neffen sein kleines Ländchen mit den Aemtern
Hitzacker, Lüchow und Warpke, starb dann am 19. Januar 1598,
und hinterließ sein Erbe seinem Sohne August I., der dann durch
Ausführung jener oben erwähnten Erwerbung eine der wichtigsten
Persönlichkeiten in der neuern Welfengeschichte geworden ist.
Herzog Wilhelm, von da an alleiniger Regent, wandte seine
ganze Thätigkeit den inneren Verhältnissen des Landes, namentlich
auch den kirchlichen zu. Er bewies dies im Jahr 1576 durch Er-
lassung des sogenannten Oorp>u8 äoetrirms Wilhel minum, einer
wohlgeordneten Grundlage des ganzen Kirchenwesens im Lüne-
burgischen. Im Jahre 1581 überfiel ihn eine Geisteskrankheit,
von der er nie ganz genas, und die auch Veranlassung war, daß
er bis zu seinem Tod, 1592 den 20. August, in tiefster Abgeschieden-
heit in Celle feine Tage znbrachte. Doch nahmen sich Stände und
Beamte treulich während der Zeit der Negierung an, die somit
ruhig den von ihm selbst angeordneten Gang weiter ging.
Zwei Erwerbungen, auf welche schon früher, wie wir ge-
sehen, Ansprüche erworben waren, vergrößerten unter seiner Negie-
rung das Land. Zuerst die Grafschaft Hoya.
Diese, 54 Quadrat-Meilen groß, mit 120,000 Einwohnern,
theilt sich in die obere und untere Grafschaft. Ihre Beherrscher
gehörten zur Zeit Heinrich des Löwen zu dessen großen Vasallen,
die sich nach seinem Sturze selbstständig machten und in dieser Art
seit 1202 Vorkommen. Sie vergrößerten ihr Bcsttzthum durch
die Herrschaften Alt- und Nell - Bruchhauseu llnd dllrch Er-
werbllngen von Nachbarn, wie deil Grafen von Wunstorf, den
Herren voll Stnmpeilhusen nnb Anderen. Kaiser Maximilian I.
zog 1501 die niedere Grafschaft ein nnb gab Heinrich dem Mitt-
lern von Lüneburg eine Anwartschaft; dagegen verstanden sich die
Grafen von Hoya dazu, jetzt auch die obere Grafschaft vom Hallse
Braunschweig-Lüneburg 511 Lehn zu nehmen. Dies tbeilte sich,
als mit Graf Otto am 25. Febrllar 1582 Hoya ausstarb so daß
Lüneburg die liiedere, Calenberg und Wolfenbüttel gemeinschaftlich
15
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich August_I. Wilhelm August Heinrich Heinrich Maximilian_I. Heinrich Heinrich Hoya Otto
Extrahierte Ortsnamen: Hitzacker Lüchow Celle Wunstorf Lüneburg Braunschweig-Lüneburg Lüneburg Calenberg
228
war bei seinem Regierungsantrltt schon 45 Jahre alt. Auch er
nahm sich der Negierung seilles Landes mit lobenswerthem Eifer
an. Aber nicht immer gelangte er zllm erwünschten Ziele, die Zeit
war zu schwer. Der dreißigjährige Krieg war bereits angegangen.
Schoil vorher hatten 1614 die Stände des niederfächsischeil Kreises
Chrisiian zum Kreisobersten erwählt; allein bei der Uneinigkeit und
der Schwäche der protestantischen Fürsten, bei ihrem Mißtrauen
und der deutschen Liebhaberei, zu Fremden eher als zllm Bruder
zu halteil, hatte er von diesem Amte wenig Freude und iloch weni-
ger Vortheil. Als nun gar der Dänenkönig durch Kabalen aller
Art sich in die deutschen Angelegenheiten mischte uild ilach diesem
Kreisoberstenamte strebte, legte es Christian 1625 förmlich nieder,
neigte sich sogar auf die kaiserliche Seite, weil er meinte, seinem
Lande dadurch Friedeil 511 verschaffen, ein Schritt, über den er
die bittersteil Vorwürfe feiner Verbündeten hören mußte.
Er war es arlch, lvelcher das grnbenhagenffche Gebiet der
wotfeilbüttelscheil Linie 1617 wieder abstritt. Die harburg'schen lind
dannenbergffchen Vetteril, welche zlir lüneburg'schen Hallptlinie
gehörteil, verlangten auch ihr Theil von dieser Erwerbung. Chri-
stian verglich sich mit ihnen durch den Receß vom 30. März 1629,
wodlwch er jedoch fast Alles in feine Gewalt bekam. Christian
starb den 8. November 1633. Ihm waren schoil zwei jüngere
Brüder, Johann, Thesanrarius am Domstifte zu Minden, 1628,
llild Magnlls, Domprobst zu 8t. Blasii in Brannschweig, 1632,
im Tode vorausgegangen.
Es folgte nunmehr, bcm brüderlichen Vertrage gemäß, Anglist
der Aeltere, Bischof von Ratzeburg, in der Regierung.
Unter ihm erfolgte für welfische Geschichte eins der folgereichsten
Ereigllisse.
Herzog Friedrich Ulrich, der Besitzer von Braunschweig-Wolsen-
büttel, Caleiiberg, Göttingeil urld den kleineren dazu gehörigen Stücken,
starb plötzlich, wie schon früher erzählt ist, am 11./21. August 1634
in Folge eines im eigenen Zimmer gethanen linglücklichen Falles
ohne männliche Nachkommenschaft. Es galt, die von feiner Linie
besessenen Lande 511 vererben. — Als Erben dazu stellten sich:
I. die lüllebnrger oder celle'sche Lillie. Sie ward
zlir Zeit repräsentirt diirch den Regenten Aiiglist beit Aeltern, Fried-
rich und Georg, den Fortpflanzer des gailzeil Geschlechts. Er
war daher schoil aus diesem Grunde bei dem Geschäft am meisten
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung]]
Extrahierte Personennamen: Chrisiian Christian Christian Johann Johann Friedrich_Ulrich Friedrich August Georg
232
der Stadt Braunschweig wlirden jeder Linie ihre vermeintlichen
Rechte Vorbehalten.
Außerdem gab es eine Menge Vorbehalte noch für Jedeny
eine Menge anderer Fragen, namentlich über gemeinschaftlich vom
ganzen welfischen Hause ansznübende Rechte, z. B. Belehnungen,
Ertheilnngen von Präbenden, Theilungen der Archive, des Kriegs-
materials w., Vorsitze in Versammlungen, gemeinschaftlich ans-
znübende Pflichten, wie Reichs- und Kreisstcucrn, sollten dem-
nächst zur speciellen Erörterung und zum befonbern Abschluß
gelangen.
Gemeinschaftlich blieb die Universität Helmstedt mit wechseln-
dem Directorium der verschiedenen Linien.
Die von der ausgestorbcncn Linie Friedrich Ulrichs besessenen
Harzthcile, der Rammelsberg mit Zubehör, sammt den Städten
Zellerfeld, Wildemaiin, Griind und Lauteiithal, blieben gemein-
schaftlich. Ihre Erträge wiirdeii nach */, berechnet, wovon Lüne-
burg 3/t, Dannenberg (Wolfenbüttel) und Harburg, jedes Vr be-
zog. Als letzteres 1642 ausstarb, kamen laut Hildesheimer Vergleichs
vom 12. Mai 1049 feine 2/7 zu gleicher Verkeilung unter die über-
bleibenden Linien. Dies ist dersogenanntecommunion-Harz, welcher
bis 1768 in solcher Form besteheii blieb. In diesem Jahre ward
durch Receß vom 4. Oktober der ganze Commnnion-Ober-Harz an
Hannover abgetreten, und nur der Rammelsberg mit Zubehörun-
gcn blieb Communion mit Brarinschweig.
Die grubenhagen'schen Harztheile kamen nicht in dies Verhält-
niß, fonbern blieben ausschließlich bei Lüneburg.
Des Hildesheimischen, obwohl es noch von Georg besetzt war,,
ward gar iiicht erwähnt. Seiiie Auslieferung laut des Urtheils
des Kammergerichts (vid. § 23) war ohne Zweifel schon beschlossen,
obgleich sie sich noch bis zu den Jahren 1642 und 1643 hinzog.
Man sieht cs dem Thcilungs-Reccsse vollkommen an, daß er
mehr das Werk der drängenden Noth, als des vollständigen Ein-
vernehmens war. Das beweiseii zur Genüge die Vorbehalte und
Verweisungen auf künftige Ausgleichungen. Die linglückselige per-
sönliche Erbitterung, welche bei dem Theilungsgeschäft zwischen den
beiden Haupt-Interessenten, Georg und August dem Jüngeren, ent-
standen war, mußte es als etwas gewaltig Großes schon erscheinen
lassen, wenn man sich nur in den Hauptfragen einigte. Und doch
war jener Theilungs-Vertrag ein so großes Glück, wie es das
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ulrichs Friedrich Georg Georg August
233
arme Land lange nicht empfunden. Fremdeeinmischnng war beseitigt
und ein vernünftiger Besitzstand glich schweigend im Laufe der Zeit
am besten und am sichersten aus, was die von persönlichen Inter-
essen beherrschte stürmische Unterhandlung in Aufruhr gesetzt hatte-
Fortwährend zwang nun die Noch die Fürsten, das im
Theilungs-Nceesse Uebergangene oder unr beiläufig Erwähnte zu ver-
vollständigen, und so nutzte mau zum Ziel kommen, wenn auch
die Theilenden selbst einen solchen Termin längst nicht mehr mib
erleben sollten!
Auf diese Art geschah es und mußte es geschehen, daß jener
Theilungs-Recetz vielleicht die wichtigste Urkiinde der ganzen Ge-
schichte des welstschen Hauses geworden ist. Er bildet nicht allein
die wahre Grundlage ihrer heutigen modernen Staaten, sondern
auch einer Menge ihrer inneren Einrichtungen z er zeigt in einem
von aller Welt praktisch anerkannten Rechtsfalle auch die Rechte
derselben gegen einander, in so weit sic Rechte Eines Hauses, Einer
Familie und Eines Blutes sind.
Jetzt, nach Beendigung des Thcilnngsgeschäfts, hatte man
auch scholl Früchte davon sehen können. Nach dem Hausvertrage
vom 3. Deeember 1610 unter den lüueburgischen Brüdern hatte
nun auch das erworbene Calenberg nebst Göttingeil und Gruben-
hagen mit dem übrigen Lüneburg ungetrennt unter dem Seepter
des zur Zeit dort regierenden August des Aeltern vereinigt werden
müssen. Allein man wich voll dem eigenen Gesetze wieder ab. Die
noch lebenden Brüder, August der Aeltere, Friedrich uild Georg,
schlossen zu Celle am 27. Januar 1636 einen neuen Vertrag, wo-
durch die eben gemachte Erwerbung dem Stammhalter Georg als
ein selbstständiger von ihm regierter Staat, mit der neuen Residenz
Hannover, eingeräumt wurde.
Bald nach diesen Ereignissen, am 1. Oetober 1636, starb
Anglist der Aeltere lind ihm folgte, aber auch ausschließlich in
Lüneburg. Friedrich. Er zählte schon 63 Jahre beim Eintritt der
Regierung. Dieses, so wie die Aussicht, daß er, ohne Erbeil, doch
nur bestimmt ^var, eme Regeuteureibe zu schließeil, ließ ihil für sein
Leben llur Ruhe wünschen. Diese sllchte er and;, schloß den gos-
larscheil Friedeil uild den westphälischeu, erlebte noch das Ausster-
beil der harburger Linie und den Anfall ihrer Besitzungen an ihw
als nächsten Verwaildteil, überließ aber in Folge beständigen brüder-
lichen Eillvernehmens die größeren Fragen der Politik der Ent-
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Extrahierte Personennamen: Deeember August August Friedrich_uild_Georg Friedrich Georg Oetober Friedrich Friedrich